Wütend funkelte die blonde Schönheit ihre jüngere Schwester an, sie wollte ebenfalls ihr einige Dinge an den Kopf werfen, doch nichts entkam ihrer Kehle. Auch als schon Vera sie spöttisch musterte und den Kopf belustigt über sie schüttelte, auch da blieb Aphrodite stumm. Sie hasste es, wenn jemand ihr sagte, sie sei der Grund warum Viktor Krum ständig enttäuscht war, sie hasste es im wahrsten Sinne des Wortes, das waren nicht nur irgendwelche Gedanken, das war pure Realität. Gerade eben noch funktionierte es ausgezeichnter, denn je zu vor, sie verstand warum ihr Vater so oft über sie enttäuscht gewesen war, doch nun kam Vera wieder damit und am liebsten hätte Dite gerade ihre Schwester zusammen geschrien. "Wow, bildest du dir jetzt etwa ein, all die Sachen in deiner Vergangenheit seien futsch, nur weil du endlich mal ein kleines bisschen Wissen deines Ravenclawhauses gezeigt hast?", Veras Frage vorhin erklang wie ein Echo in ihren Ohren doch noch war sie nicht in der Lage einfach ihre Meinung zu sagen. Das waren Dinge, die Aphrodite wirklich tief trafen und sie fühlte sich schwach und zerbrechlich, wenn sie sich rechtfertigen musste. Noch dazu vor ihren 2 Jahre jüngeren Schwester! Ihr war klar, dass sie keinen Gryffindormut sammeln sollte, den sie nicht besaß, sie war innerlich nicht die Stärkste, nicht die Vernünftigste oder die Ruhige. Merlin sie war vieles aber nicht ruhig.
Vor einem Hogwarts Schüler zu stehen, scherte es sie nicht ob er sie nun für oberflächlich oder dumm hielt. Das waren nur irgendwelche Menschen, die ihre eigenen Perspektiven hatten. Perspektiven waren aber nicht die Wahrheit, sie waren ein Teil, den man sehen oder hören wollte, aber nie, nie die vollkommene Wahrheit. Warum sich also die Mühe machen Menschen zu beeindrucken, die man nach einem Jahr nie wieder sehen würde? Das war doch sinnlos.
Doch wenn Aphrodite vor einem Familienmitglied stand und man seine Perspektive über sie ansah, sie wurde kleiner und kleiner, wünschte sich sie wäre eine Ameise oder unsichtbar, denn das Gefühl, das sie durchströmte war fast halb so schlimm wie Liebeskummer.
"Geh einfach Veronique.", meinte sie heiser und wandte den Blick von ihrer kleinen Schwester ab. Vera zuckte nur mit den Schultern und ging auch schon los ohne ein Wort zu sagen. Mit einem leisen fast schon erleichterten Seufzer drehte sich die Blondine um und trat in dem Boutique vor ihr rein. Sie wollte sich jetzt einfach etwas kaufen um wenigstens etwas Positives in ihren Erinnerungen zu haben falls sie eines Tages an diesem Tag zurück blicken würde.
Sobald sie die Accessoires sah, die mit kleinen unechten Musikinstrumenten verziert waren, lächelte sie auch schon träge und ging zu den Armbändern wo mehrere Musikinstrumente und Noten als Anhänger darauf hängten. Ihr fielen die Geräusche nicht auf, die hinter ihr gemacht wurden erst als sie einen zweiten Schatten auf dem Boden sah, runzelte sie die Stirn, dachte Veronique wäre zurückgekehrt oder die Verkäuferin stände da, doch als sie sich umdrehte, wurde sie eines Besseren gelehrt. "Isaac Walsh?", fragte sie ernsthaft verwundert, da sie den Partyschmeißer des Abschlussjahres nie im Leben hier erwartet hätte.